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OL-Tage im Osten ... von Sachsen
Es waren bereits die 33. Sächsisch-Böhmischen OL-Tage, kurz SAXBO, im Zittauer Gebirge und im tschechischen Teil des Lausitzer Gebirges, die Anfang Mai stattfanden - eine schöne, grenzüberschreitende OL-Tradition.
Die 1. Etappe wurde im Wald bei Zdislava vom OK Chrastava ausgetragen. Sowohl die Karte als auch die Mittel-Bahnen von erfahrenen Tschechen überzeugten die vielen Teilnehmenden. Das Laufgelände diente zuletzt 2 Jahre zuvor der Tschechischen Mittelstreckenmeisterschaft. Im Protokoll steht: "Das Rennen verlief reibungslos, ohne [größere] Verletzungen oder Proteste bei wechselhaftem Wetter." Die zuletzt Startenden erwischte wahrlich ein sommerlicher Regen und wer eine Brille trug, hatte "schlechte Karten", weswegen auch die Siegerehrung auf den Folgetag verschoben wurde, hatten sich doch aufgrund des nass gewordenen Wetters auch schon etliche Wettkampfteilnehmende von der Zielwiese - mit gutem Blick auf den Zieleinlauf einen Wiesenhang hinab - entfernt. In den Elitekategorien lief Lone Pompe vom SV Robotron Dresden auf den 2. Rang und Wieland Kundisch vom USV TU Dresden - mit 2s Rückstand auf Platz 2 und 1s Vorsprung auf zwei Viertplatzierte - knapp auf Rang 3. Platz 2 ging übrigens an den Staffelweltmeister von 2012 Tomas Dlabajá, der aktuell das deutsche Nationalteam unterstützt.
Tag 2 war kühl und hatte an der Kammbaude direkt an der Grenze sein Wettkampfzentrum mit schönem Ausblick. Das Laufgelände zwischen Jonsberg und Ameisenberg war - von Tschechen - neu kartiert worden, diente 2000 der DM Klassik (heute Lang) und auch Ende der nuller, Anfang der zehner Jahre dem SAXBO. Ausrichter waren die SG Zittau Süd und der HSG Turbine Zittau. Einzelne ruppige Passagen aufgrund des Waldumbaus wechselten mit steilen und felsigen Abschnitten. Besonders zum Ziel hinauf mussten einige Klassen noch einmal etliche Höhenmeter stemmen. Der an diesem Tag in der Eliteklasse und zuletzt gestartete H40er Leif Bader vom Post SV Dresden rollte sprichwörtlich das Feld von hinten auf und setzte sich mit einem konstanten, starken Rennen an die Spitzes des Feld - als hätte er mit dem Lauf seinem kurz zuvor an Krebs verstorbenen Jugend-OL-Kameraden und besten Juniorenkonkurrenten Christian Gieseler (aus Westfalen) eine Ehre erwiesen.
Lone Pompe lief abermals ein gutes Rennen und damit auf Platz 3 in der Damenelite.
Beim Go4O-Spektakel tummelten sich im Anschluss bzw. zum Abschluss viele Zuschauende, um Orientierungsgeschick und -tempo auf engstem Raum zu erleben. Hier kamen ein paar junge Damen des SV Robotron erfreulich weit gegen ein paar schnelle junge Tschechen. Und hätte in einem Stichrennen ab und an das Augenmaß statt der "nur" sekundengenauen Zeitmessung den Entscheid gegeben, ... Aber sei's drum, wichtig ist die gemeinsame Freude am Sport und der gesellschaftliche Kitt, soll heißen das Miteinander über Grenzen hinaus.
Danke an die Organisierenden beidseitig der Landesgrenze für ihre Arbeit.
SAXBO-Seite inklusive Ergebnisse
Fotos SAXBO Jens Leibiger
2 Wochen darauf richtete der OL Görlitz e.V. seine jährlichen OL-Tage aus, diesmal in den Team-Wettbewerben. Mag es der Termin gewesen sein oder der Wald am Berzdorfer See, der in den letzten Jahren häufig genutzt worden war, viele Teilnehmende waren nicht gekommen, was die Ausrichtenden etwas bedauerten. Verglichen mit z.B. Liveübertragungen beim Tschechischen Staffelcup liegen OL-Welten zwischen unseren Nachbarländern. Nichtsdestrotz erlebten die, die bei der SM Staffel dabei waren, ein spannendes Staffelrennen mit Durchlaufpassage durchs WKZ. Und ein paar einfache Posten auf den Erwachsenenbahnen (wie einzelne knifflige auf den Kinderbahnen) bewahrten dennoch nicht jedes Team vor einem Fehlstempel. Und so darf hier schreiben, wer an diesem Tage ein tschechisches OL-T-Shirt mit "Ich bin dis" hätte tragen dürfen. ;-) Bei den Herren19 ergab sich auf diese Weise ein Podium des USV TU Dresden 2 vor dem SV Robotron Dresden und dem SSV Planeta Radebeul, wobei jeweils einer aus den 2er-Teams zu einer OL-WG zählt. Eine "Damenelite" kam leider nicht zustande.
Gerade auch die jungen Teilnehmenden freuten sich um ihre neu designten sächsischen Medaillen bei der Siegerehrung, die in einer Hütte begann und nach einem Schauer nach außen verlegt werden konnte. Ein paar Vereine mit Jugendanteilen nutzten den Zeltplatz am See, aber gingen bei dem nasskühlen Wetter nicht baden, weil das Wasser immer wieder von oben kam - im Grunde aber dennoch zu wenig in letzter Zeit.
Bei der SM Mannschaft (hier wieder klassische 3er-Teams) ergab sich in der Herrenhauptkonkurrenz ein ähnliches Podest: USV Dresden vor Robotron vor Görlitz mit Planeta-Beteiligung.
Danke an den OL Görlitz und das nächste Mal wieder mehr Zulauf zu seinen OLs!
An der Stelle: Der OL Görlitz leistet seit Jahren Jugendarbeit, was sich auch über eine Generation mit Jugendlichen im Landeskader zeigt. Bei seinem Wochentraining vor den Wettkämpfen nahmen 36 Leute teil. Und eine angelaufene, regelmäßige Schul-OL-AG in Görlitz zieht einige Kinder mit. Mit anderen Vereinen wie z.B. dem ostsächsischen OL-Team Wehrsdorf wirkt er auch regional zusammen für den Nachwuchs.
Ergebnisse
Bericht OL Görlitz
Parallel zu den Görlitzer OL-Tagen fand z.B. der Thüringer Rennsteiglauf (ohne Regen) mit OL-Beteiligung statt. Hier liefen z.B. die Bundeskader Marek und Schwester Lone Pompe ihren ersten Marathon und das mit jeweils 5min unter 3h bzw. 3,5h schnell. Ihr Vater Tilo schaffte nach Erkrankung noch nicht wieder ganz erholt den Marathon in 5min unter 4,5h. Aber auch die Landesfachwartin Myrea Richter und ihre Stellvertreterin Anne Bader müssen sich nicht verstecken und bezwangen die lange Strecke in 4:38h bzw. 4:45h. Ein Dresdner OLer - Tomi Kääriäinen - wagte sich dieses Jahr gar auf die 75km, musste allerdings verletzungsbedingt fast ausschließlich wandern - und schaffte dennoch eine Zeit unter 10h.
Text: Wieland Kundisch, Fotos: Jens Leibiger und Sophie Kääriäinen