Die nationale Saison ist vorbei, in einigen Bundesländern zieht sie sich noch weiter in den farbenfrohen Herbst hinein.
Auf die Höhepunkte soll noch einmal Rückschau gehalten werden: hier auf den zwischen JLVK und DM Lang/D-Cup: das Team-Wochenende mit der Deutschen Staffelmeisterschaft und der DBK Mannschaft vor genau einem Monat im niedersächsischen Döhren.
Gewöhnung scheint abzunutzen, dabei sollte genau die Ausdauer, die ja unserem Sport auch zugrunde liegt, einmal mehr gewürdigt werden: Der Post SV Dresden, meist in der Besetzung wie diesmal - Philipp Müller, Matthias Kretzschmar und Moritz Döllgast - gewann die männliche Hauptklasse H19T und das, teils mangelnder Konkurrenz und trotz Verlagerung der persönlichen Lebensmittelpunkte, auch deutlich. In den letzten 14 Jahren, den 14 Elitejahren von Matthias Kretzschmar, gewann der Verein mit ihm immer Gold (6-mal) oder minimal Silber (5-mal). (2-mal Ausfall durch Corona, einmal Ausrichter, wo sie noch nicht mitlaufen durften.) Hut ab, vor dieser Konstanz, die sich auch gerade beim Deutschland-Cup immer wieder widerspiegelt! So war Matthias diesmal der schnellste Postler und riss auf der 2. Bahn die entscheidende große Lücke zu den Verfolgern, voran dem 2. Dresdner und damit sächsischen Team vom USV TU Dresden, das schließlich auf dem Bronzerang landete. Hier ist bemerkenswert, dass mit Wieland Kundisch und Tomi Kääriäinen zwei (fast) 40er mit dem Youngster und Bundeskader Konstantin Kunckel liefen, was Wieland an vor 20 Jahren erinnerte, als er als Junior mit zwei (fast) 40-Jährigen die Teamwettkämpfe bestritt. Konstantin wurde schließlich noch knapp von Toby Scott vom OLV Steinberg überholt, was sich im ersten Moment wie ein verlorener 2. Platz anfühlte. Nie hatte es für die TU'ler in diesen 20 und mehr Jahren wieder mal für ganz oben gereicht. Vor 2 Jahren fehlten schließlich nur Sekunden auf Post so wie zu dem einen und anderen D-Cup. Danke für diese hartnäckige Konkurrenz, ohne die unser Sport ihren Geist nicht hätte!
In der Klasse Damen19Team, quasi der Elite, liefen ebenfalls zwei Dresdner Staffeln aufs Podest: Der SV Robotron auf 2 und der USV TU auf 3. Die Siegerinnen vom OL-Team Filder (drei Bundeskader-Juniorinnen) liefen dabei so souverän wie die siegreichen Herren an der Spitze. Lone Pompe vom SV Robotron lief nach Anna Mühlstädt und Eline Kärger als Schlussläuferin wie dieses Jahr häufig als Juniorin anderen Elitedamen den Rang ab und überholte noch Hanne Kaufmann vom USV TU, die aber wiederum den 3. Platz im Vergleich zu den TU-Herren mit sekundenknappen Vorsprung vor Birte Friedrichs vom MTV Seesen eher gewann als Silber zu "verlieren". Die Damen des USV TU Dresden hatten des Öfteren gewonnen, waren aber diesmal nicht in "Bestbesetzung" angetreten, was die Leistung von Patricia Siegert, Anna Reinhardt und Hanne nicht schmälern soll, die eben in einem traditionell weiblich starken Verein zu Hause sind.
Erfreulich sind junge Gesichter in der Elite, weniger erfreulich, dass hier wie in anderen Klassen die Quantität fehlt und es ohne Sachsen, speziell Dresden schon sehr mau aussehen würde.
D12T: Gold und Silber Post SV Dresden, D14T Platz 3 ebenso und Platz 4 SV Robotron Dresden
H12T (mit einer Dame): Gold USV TU Dresden, H14T Platz 2 ebenso, Platz 1 Post SV Dresden (mit einer Dame)
D18T: Gold SSV Planeta Radebeul, Silber SV Robotron Dresden, Platz 4 USV TU Dresden
H18T: Silber SV Robotron Dresden, Bronze USV TU Dresden, Platz 4 Post SV Dresden
D105T: Bronze Post SV Dresden, D145T: Gold SV Robotron Dresden, D175T: Gold USV TU Dresden
H105T: Gold Post SV Dresden, H145T: ebenso und Bronze SV Robotron Dresden, H175T: Bronze USV TU Dresden
Am Folgetag wurden die Deutschen Bestenkämpfer*innen im Mannschafts-OL ermittelt.
Das Ergebnis sah ähnlich auch, aber einige (Favoriten) kegelten sich auch durch vergessene Posten aus der Wertung.
In der Damenelite kehrten die Dresdner Teams den Spieß um und der USV TU platzierte sich vor dem SV Robotron auf dem 2. Rang.
In der Herrenelite traten die beiden Dresdner Medaillen-Teams vom Vortag aus verschiedenen Gründen nicht wieder an und so sicherte sich der SV Robotron hier den 2. Platz.
Acht Bestenkämpfer-Titel respektive 18 Podestplatzierungen gingen in den 14 Wertungsklassen (ohne Rahmenkategorien) nach Sachsen.
Bis 2007 hatte die Mannschaft Meisterschaftsstatus. Beim Mannschaft-OL scheiden sich die Geister, manche schätzen ihn als einzigartigen Team-OL, andere meinen, es sei kein "richtiger" OL, da auch international nicht im Aufgebot anzufinden.
Diesmal wurde die ganze Karte genutzt, ging es durch ein paar mehr gut belaufbare, aber auf den längeren Bahnen auch grüne Waldteile. Immerhin ist dieser Wald intakt und bot ein spannendes Gelände. Er ist vom Bergbau geprägt, wies einige tiefe Gruben und Rinnen und ein paar Felsen auf, die Postenstandorten dienten.
Das Wetter präsentierte sich auch von seiner sonnigen Seite, sodass auch die Siegerehrung der DM problemlos unter freiem Himmel bis in die Dämmerung abgehalten werden konnte.
Samt Vorabendsprint, der zur Deutschen Parktour zählte, hatte der MTV Bad Harzburg trotz relativ kleinem, aber umso fleißigerem Team dieses Wettkampfwochenende als ein Auftakt zu zwei weiteren in den Folgejahren gestemmt. Die nächsten beiden DM Sprints sind an den Verein vergeben worden, der vor nunmehr 12 Jahren die Senioren-WM in den Harz geholt hatte.
Danke für die Wettkämpfe!
Wieland Kundisch
Fotos: Post SV Dresden und SV Robotron Dresden