Erfolgreiche 1. Saisonhälfte

Da der STV versäumte den Artikel in die Sächsische Turnzeitung mit aufzunehmen, sei er hier eingestellt:

Das OL-Jahr 2019 begann abermals stürmisch. Die Radebeuler Saisoneröffnung wurde wegen Sturmschäden vom März auf den Juni verschoben und schloss damit die erste Saisonhälfte für sächsische Orientierungsläufer ab.

Um die Deutschen Bestenkämpfe im Nacht-OL wurde wie letztes Jahr, als sie ausfallen mussten, zum zweiten Mal gebangt. Der USV TU Dresden konnte sie diesmal zum Glück durchführen und mit ihnen einen Sprint-OL zur Deutschen Parktour (DPT) in Rosswein sowie von Siebenlehn aus im Zellwald einen Bundesranglistenlauf (BRL) Langstrecke. Die Damenhauptklasse bei der DBK Nacht-OL gewann Paula Starke vom Ausrichterverein. Sie und Dorothea Müller vom Post SV Dresden vertreten Deutschland im August bei der Elite-WM in Norwegen.

Mit dem Post SV Dresden organisierte der zweite sächsische Verein das zweite nationale Wochenende mit drei Läufen. Den Auftakt bildete ein DPT-Sprint-OL in Radeberg. Am Samstag folgte die Ultralangdistanz, am Sonntag ein BRL Mittel-OL. Die Ultralang wurde seit 11 Jahren erstmals wieder als Deutsche Meisterschaft ausgetragen – erstmals über den Deutschen Orientierungssportverband (DOSB). Die Hauptklassen gewannen Anne Heinemann vom SV Robotron Dresden sowie Wieland Kundisch vom USV TU Dresden.

Zum BRL Mittel schneite es Mitte April im Waldgebiet östlich von Ohorn.

Am Wochenende zuvor traf sich die mitteleuropäische OL-Jugend in Ostrava, im Osten Tschechiens zur CEYOC, der Zentraleuropäischen Jugendmeisterschaft, die es im vierten Jahr gibt. Die besten Platzierungen für sächsische Nachwuchsathleten waren hier Silber und Bronze im Sprint für Anselm Reichenbach (SSV Planeta Radebeul) und Konstantin Kunckel (USV TU Dresden), die mit Marek Pompe (SV Robotron Dresden, H16), der – wie Martin Scheuermann (SSV Planeta Radebeul, H18 und 3. in der Staffel) – den 6. in der Lang belegte, zum Abschluss den 2. Platz in der Staffel errangen. Einer der Jugendlichen sollte später noch einen Spitzenerfolg drauf legen ...

Ende April ging es für den ganzen sächsischen Landeskader nach Tschechien ins Oster-Trainingslager und zwar in die geschichtsträchtige Region der Elite-WM 1991. Das Trainingslager mit guter Stimmung sowie die Arbeit der Heimtrainer zahlte sich einmal mehr aus und zwar direkt im Anschluss bei Regensburg in Bayern, wo der 43. Jugend- und Juniorenländervergleichskampf (JLVK) in schönem, felsigem Gelände ausgetragen wurde. Der LTV Sachsen gewann mit so vielen Punkten wie nur vor drei Jahren, und holte sich wieder einmal souverän alle drei Pokale. Gleichzeitig fand ein Kinder- und Jugendtrainingslager bei Papstdorf in der Sächsischen Schweiz statt.

Konstantin Kunckel wird Jugendeuropameister, Helmut Conrad wird Seniorenweltmeister

Ende Mai wurden Paula Starke (TU Göttingen) und Moritz Döllgast (TU Dresden) bei Göttingen Deutsche Hochschulmeister im OL. Die DHM findet alljährlich am Himmelfahrtstag statt.

Seit dem 10. Jahrgang 1995 wird der Thüringer 24-Stunden-OL alle zwei Jahre am Wochenende nach Himmelfahrt vom USV Jena ausgetragen. Nachdem der USV TU Dresden beim letzten Mal gewann, wurde er dieses Jahr Anfang Juni mit seinem ersten 6er-Team Zweiter und der Post SV Dresden Dritter. Mehr als für Plätze zieht diese OL-Veranstaltung allerdings die meisten Orientierungslaufenden in Deutschland wegen des Erlebnisses an. Die 12h-Wertung gewann ein sächsisch-tschechisches Team aus 4 Läufern, die 6h-Kinderwertung der Post SV Dresden.

Am Wochenende drauf sorgte Sachsen zu Pfingsten für den dritten nationalen Höhepunkt in der ersten Saisonhälfte. Der SV Lengefeld organisierte mit Unterstützenden aus Dresden und Chemnitz binnen der drei Tage insgesamt fünf OL-Wettkämpfe: einen BRL Mittel in neu kartiertem Gelände, die DM Sprint mit Vorlauf und Finale sowie die erste DM Sprintstaffel in Annaberg und eine Langdistanz am Pfingstmontag. Deutsche Meisterin im Sprint-OL wurde Paula Starke. Der hier beste sächsische Eliteläufer, Philipp Müller vom Post SV Dresden, wurde Vierter, genauso wie Juniorin Hanna Hänsel vom Ausrichterverein in der Damenelite. Sie und Cedrik Klein (USV TU Dresden) sowie Erik und Martin Scheuermann (SSV Planeta Radebeul) wurden nach diesen Wettkämpfen für die Junioren-WM Anfang Juli in Dänemark nominiert. Cedrik und Erik wurden bei der JWM-Staffel 10.

Bronze in der Hauptklasse der DM Sprintstaffel (jeweils 2 Läuferinnen und 2 Läufer) holte das 3. Team des USV TU Dresden.

Der Post SV Dresden und der deutsche OL verloren an Pfingstwochenende durch einen Kletterunfall mit Janek Leibiger ein sehr geschätztes und engagiertes Mitglied.

 

Die deutsche Ski-OL-Gemeinschaft 2016 organisierte Ende Januar wieder eine DM im Ski-OL, und wird Anfang Oktober auf dem Rabenberg im Erzgebirge einen Elite-Weltcup, die Jugend- und Junioren-EM sowie die Senioren-WM im Mountain-Bike-Orienteering (MBO) ausrichten.

Die DM Lang im Ski-OL bei Altenberg gewannen Anne Heinemann (SV Robotron Dresden) und Martin Weisbrich (SSV Planeta Radebeul).

Ende Juni war dann ein besonderes Wochenende für Konstantin Kunckel, den USV TU Dresden und den sächsischen sowie deutschen OL. Der 15-Jährige lief bei seiner zweiten Jugend-EM, die 2019 im Westen Weißrusslands stattfand, in der Sprintdisziplin zu Gold, und wurde so Europameister. Letztes Jahr war mit Colin Kolbe (TuS Lübbecke) erst ein deutscher Orientierungsläufer Juniorenweltmeister in dieser Disziplin geworden. Die männliche Jugend bis 16 wurde etwas unterschätzt, und Konstantin lief sogar knapp unter 9min. Die empfohlene Siegerzeit liegt zwischen 12 und 15 Minuten. Es lief für Konstantin aber auch zur Langstrecke in „grünem“ Wald, wo ein 5. Platz heraussprang, und in der Staffel, wo er mit für den 6. Rang sorgte.

Gleichzeitig fand die Senioren-WM in und bei Riga in Lettland statt. Helmut Conrad vom USV TU Dresden gewann den Sprintwettbewerb. Aufgrund eines Fehlers bei der Bahnlegung musste das Sprintfinale allerdings in seiner Klasse und vielen anderen Klassen annulliert werden. Über die Mittelstrecke gewann der 78-Jährige dann aber die Bronzemedaille und in der Langstrecke zum wiederholten Male Gold.

Autor: Wieland Kundisch; Fotos: Karsten Leideck, Sabine Nieke, Daniel Härtelt