Aktuelles

Juniorenweltmeister und Eliteweltmeisterschaften

Anfang Juli wurde Junior Anselm Reichenbach (SSV Planeta Radebeul) in Rumänien Weltmeister im Sprint-OL. Er wuchs in Norwegen auf, seine Eltern stammen aus Coswig (zwischen Radebeul und Dresden) und dem Erzgebirge und er machte dort und im deutschen Nationalteam bereits seit einiger Zeit mit starken Leistungen auf sich aufmerksam. Und er reiht sich damit in eine gute Tradition gerade in der neueren Sprintdisziplin. In den letzten 5 Jahren liefen zwei deutsche Jugendliche zu EM-Gold und zwei deutsche Junioren zu WM-Gold. Weitere deutsche EM- und WM-Siege bzw. -Medaillen in den Jugend- und Juniorenklassen sind etwas länger her. Konstantin Kunckel (USV TU Dresden), der 2019 Jugend-EM-Gold im Sprint holte und die letzten 3 Monate bei und mit Anselm trainierte, lief ebenfalls die Junioren-WM (zumindest die Wald-OL) mit. Sein hiesiger Trainingspartner Marek Pompe (SV Robotron Dresden) erreichte mit Anselm (und Konrad Stamer, der 2021 Sprint-OL-Jugend-Europameister wurde) den 4. Platz in der (Wald-)Staffel. Und nicht zuletzt lief Mareks älteste Schwester Lone die Junioren-WM (zwei weitere sind ihr altersbedingt noch möglich) und gelangte über die Lang auf einen starken 31. Platz. Jule Roßner (OK Leipzig) fiel verletzungsbedingt leider aus.

Mitte Juli fand dann die WM der jungen Erwachsenen, der Elite in der Schweiz statt - nach 20 und 11 und 42 Jahren wieder in der Schweiz. Damals, 2003 begann Simone Niggli ihren dauerhaften Siegeskurs und mauserte sich die Schweiz endgültig zu einer der Top-OL-Nationen, wobei sie den Skandinaviern dauerhaft Paroli bietet und sie oft hinter sich lässt. Die 20 Jahre sind auch die des Schweizer OLers Daniel Hubmann, der die Weltelite in diesen zwei Dekaden wie kein Zweiter prägte. Noch diesmal wurde er 40-jährig 6. über die Langstrecke und Staffelweltmeister - ein Novum. Inzwischen folgen ihm und Simone besonders Matthias Kyburz (Weltmeister über die Mittelstrecke) und Simona Aebersold (Weltmeisterin über die Langstrecke). Auch auch die Nordländer lassen nicht locker: insbesondere mit der Schwedin Tove Alexandersson (Weltmeisterin über die Mittelstrecke) und dem Norweger Kasper Harlem Fosser (Weltmeister über die Langstrecke). So gewannen die schwedischen Damen (mit der jüngsten - 21-jährigen - WM-Gold-Läuferin jemals?) schließlich auch überragend die Staffel - nur die Schweizerinnen hatten den Hauch einer Chance.

Und die deutschen, speziell sächsischen OLer und OLerinnen? Die Nationalläufer und -läuferinnen kommen näher an die Spitze heran, die Ziele steigen, aber die Masse der heimischen OL-Gemeinschaft fehlt. So leben auch einige der Besten derer in Skandinavien und der Schweiz. Zwei Ausnahmen hiervon bilden Paula Starke und Patricia Nieke (beide USV TU Dresden), die seit Jahren in Dresden und Göttingen - voran für internationale OL - trainieren - wenn nicht gerade anderswo in Trainingslagern. Hervorzuheben: Patricia gelang diesmal nach knappen Nichtqualifizierungen der Einzug ins Finale über die Mittelstrecke. Dranbleiben zahlt sich aus!

Text: Wieland Kundisch, Fotos: Anne Kästner und Fred Härtelt